Nach einem interessanten 1.Tag unseres Besuches auf der 51. Inhorgenta folgt nun der zweite nicht weniger spannende Messe-Tag.
Wir starten mit dem im Eingangsbereich stehenden Uhrmacher-Mobil und besuchen im Weiteren dann die Firmen Fossil, POINTtec, Junghans und Tutima.
Los geht´s:
Der Zentralverband für Uhren, Schmuck und Zeitmeßtechnik stellt auf der Inhorgenta das Uhrmacher-Mobil der Branchenöffentlichkeit vor.
Bevor die mobile Werkstatt auf Tour geht und bundesweit für die Ausbildung im Uhrmacherhandwerk wirbt, präsentiert der Verband das Showfahrzeug den Mitgliedern, Sponsoren und der Fachpresse.
Vor allem auf Ausbildungsmessen und Berufsorientierungsveranstaltungen soll die mobile Werkstatt künftig für die Lehre im Uhrmacherhandwerk werben. Erste Buchungen des Uhrmacher-Mobils konnte der Zentralverband bereits bestätigen.
Herr Albert Fischer, der Präsident des Zentralverbandes, präsentierte uns das Uhrmacher-Mobil.
Der hochwertige Lieferwagen enthält eine voll ausgestattete Uhrmacherwerkstatt. Die Arbeiten am Werktisch werden von einem Kamerasystem auf die Bildschirme übertragen, so dass dem umstehenden Publikum der Einblick in den Mikrokosmos eines Uhrwerks vermittelt werden kann.
Wir finden dies als gelungene Initiative, aktiv zugehen auf potentielle Interessenten und nicht hinter „verschlossenen Türen“ warten und darüber klagen, dass sich niemand für das hochattraktive Uhrmacherhandwerk interessiert.
Nach vielen Jahren Pause ist die FOSSIL Group mit all ihren Marken wieder zurück auf der Inhorgenta. Bemerkenswert und auffallend zugleich war, dass sich FOSSIL aus dem Bereich der smarten Uhren völlig zurückgezogen hat. Das zu Zeiten einer Baselworld noch sehr stark favorisierte Thema wurde für FOSSIL eher zu einem finanziellen Abenteuer, denn zu einem Erfolg. Infolgedessen bekennt sich FOSSIL nunmehr wieder klar zu analogen Zeitmessern mit mechanischen Uhrwerken bzw. Quarzwerken.
Eine herausstechende Neuerung, die auch gleich zur Prämierung beim Inhorgenta Award führte, ist ein Ring mit elastischem Federband und integrierter Uhr. Zweifellos ein Hingucker.
Der Besuch bei Firma POINTtec aus Ismaning bei München gestaltete sich auch in diesem Jahr wieder umfangreich und spannend zugleich, mit zahlreichen neuen Modellen von insgesamt 3 Marken, die der – gemessen an den verkauften Stückzahlen – größte Uhrenhersteller Deutschlands weltweit vertreibt. Neben der Traditionsmarke „Zeppelin“ wird die Marke „Bauhaus“ mit viel Liebe zum Detail gepflegt und um die Linie „Bauhaus Aviation“ erweitert. Als dritte Marke im Bunde ist „Ruhla 1929“ mit an Bord. Im Jahr 2023 wurde die historische Uhrenmarke, ansässig im thüringischen Ruhla, von POINTtec wiederbelebt, mit Modellen, die an historisch bedeutsame Zeitmesser aus der reichen Geschichte der Marke erinnern.
Ähnlich wie bei Mühle Glashütte steht auch bei Firma POINTtec ein Generationenwechsel an. Nathalie Birk, die Tochter des Hauses, sitzt mit in der Geschäftsleitung und übernimmt Zug um Zug die Geschäfte von ihrem Vater und Gründer des Unternehmens Willi Birk.


Beim neu vorgestellten Eurofighter Typhoon kommt ein völlig neues Gehäuse mit klassischer Münzlünette und Zwiebelkrone zum Einsatz, ganz im Stil der 50er und 60er Jahre. Bereits zum Revival der mechanischen Uhr nach der Quarzkrise, Ende der 80er Jahre, war diese diese Bauform an einigen Uhrenklassikern zu finden.
Klar gezeichnet und entsprechend gut ablesbar – auch bei Nacht – sind die neuen Modelle von Bauhaus Aviation aus der „Iron Annie“ Linie.


Ein besonderer Leckerbissen ist der neu aufgelegte Mechanik-Chronograph „Tornado“ von Bauhaus Aviation, bestückt mit dem hochwertigen Kaliber Sellita SW500.

Ganz anders als die Fossil Group, die dem Segment der smarten Uhren den Rücken gekehrt hat, steigt POINTtec mit dem Modell „bauhaus hybrid“ in dieses interessante und durchaus vielversprechende Segment ein. Neben der analogen Anzeige der Uhrzeit können über ein im unteren Teil des Zifferblattes befindliches kleines Display weitere Informationen, wie beispielsweise eine zweite Zeitzone, die Weckzeit, Gesundheitsdaten, wie der aktuelle Puls, die zurückgelegten Schritte, oder der damit verbundene Verbrauch an Kalorien per Knopfdruck abgerufen werden. Die Koppelung mit dem Smartphone erfolgt per Bluetooth, so dass – wenn gewünscht – die Einstellungen auch über eine Smartphone-App erfolgen können. Der avisierte Publikumspreis von unter 300 Euro erscheint zudem sehr attraktiv.


Einer der Uhrenklassiker der Marke Zeppelin ist der Regulateur, welcher, ausgestattet mit einem hochwertigen Sellita SW 266, den hohen Anspruch der Marke in Bezug auf Design und Qualität verkörpert. In ihrer aktuellen Ausführung kommt die elegante Uhr mit einem aufwendig in betont kräftigem Blau lackierten Zifferblatt, welches optisch fast mehr an Emaille, denn an Lack erinnert.





Ganz dem Trend nach Openheart Zifferblattgestaltung sowie erfrischend jungen Farben folgt auch die Traditionsmarke Ruhla mit neuen Modelle aus der Reihe „Space Control“


Neben diesen drei im Fachhandel bestens etablierten Marken, werden von POINTtec auch Uhren der Marke UMF-Ruhla gefertigt und überwiegend über verschiedene Online-Kanäle vertrieben.
UMF stellte uns das aktuelle Produktportfolio mit durchweg interessanten und z.T. gerade für Uhrenliebhaber und Sammler spannenden Preziosen vor.
Nachfolgend ein paar ausgewählte Beispiele.

Die ikonische digitale Scheibenuhr mit springender Stunde, auch liebevoll „Jumping Hour“ genannt war in den 70er Jahren ein großer Erfolg. Die Uhr gibt es nun als Neuauflage, es wurde die Optik der 70er Jahre beibehalten – gleichzeitig aber die Technik auf den neuesten Stand gebracht. Im Edelstahlgehäuse mit 41 mm Durchmesser sorgt das neu entwickelte UMF-Kaliber 24-34-2 für eine präzise und zuverlässige Zeitmessung. Die digitale Scheibenuhr ist in verschiedenen Farben erhältlich, darunter Blau, Schwarz, Bordeaux und Orange, und ist auf jeweils 499 Stück pro Zifferblattfarbe limitiert.

Das Modell „Das U-Boot U 17“ ist ein gemeinsames Projekt mit dem Technik Museum Sinsheim und dem Verband Deutscher U-Bootfahrer e.V.



Bei Junghans weht nach dem Wechsel an der Spitze des Unternehmens deutlich sichtbar ein neuer Wind. Das Design der Uhren wird Zug um Zug aufgefrischt und soll damit insbesondere auch das jüngere Publikum ansprechen


Daneben kommt aber auch die Pflege der Tradition nicht zu kurz, wie man am Beispiel des überarbeiteten Klassikers Junghans Telemeter sehen kann. Dieser Chronographen-Klassiker hat es denn auch geschafft, sich beim Inhorgenta Award entsprechend zu platzieren.


Eine Überraschung der besonderen Art war aber die Neuauflage der Junghans Mega, einer Armbanduhr mit Funktechnologie und digitaler Anzeige. Ein Klassiker aus den 90er Jahren neu interpretiert und neu aufgelegt.



Der ehemalige langjährige Geschäftsführer von Junghans, Matthias Stotz, hat sich auf der Inhorgenta nun als das neue Gesicht von Tutima Glashütte vorgestellt. Herr Stotz hat Großes vor, wird die traditionsreiche Marke weiterentwickeln und dem Produktportfolio eine klare Struktur auf den Weg geben. Dazu firmiert Tutima künftig als 100%-ig eigenständiges Unternehmen. Die Modelllinien bestehen aktuell aus 4 Säulen.
Die Fliegermodelle, die überwiegend auf historischen Fliegeruhren der 1940er-Jahre basieren. Ferner die M2, welche für den Einsatz bei der NATO freigegeben sind und als charakteristisches Merkmal einen zentral angeordneten Minutenzähler aufweisen. Schließlich die Patria Serie mit hauseigenem Kaliber, entwickelt und gefertigt in Glashütte und Last but not Least die Saxon One, eine sportlich-elegante Linie mit markantem Gehäusedesign.
Die M2 Seven Seas S gibt es jetzt in Schwarz, Weiß und Grün, jeweils mit einem farblich abgestimmten Kautschukarmband. Das Edelstahlgehäuse misst im Durchmesser 40 mm, die einseitig drehbare Lünette ist mit Leuchtmarkierungen versehen.

Eine weitere Neuigkeit aus dem Hause Tutima Glashütte ist das Modell Lady Sky Sage Green mit einem aufwendig geprägten Zifferblatt mit Hexagon-Relief-Muster. Das Sage Green – also Salbeigrün – gibt der Uhr eine sportliche Eleganz.
Das Gehäuse misst 34 mm, der Sichtboden aus Saphirglas gibt den Blick auf das Automatikwerk Kal. Tutima 335 frei.

Nach einem einem kleinen Spaziergang über die Inhorgenta geht der 2. Messetag zu Ende.
Fortsetzung folgt!
LINKS
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- Webseite der INHORGENTA
- Blog-Beitrag: Besuch der Inhorgenta 2025 – Tag 1
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