Die INHORGENTA 2025 fand vom 21. – 24.02.2025 statt und setzte einmal mehr Maßstäbe. Entgegen dem allgemeinen Trend, demnach zahlreiche Messen über zurückgehende Aussteller- und Besucherzahlen berichten, konnte die INHORGENTA München im Jahre 2025 abermals leichte Zuwächse verbuchen.
Mit 25.000 Besucher aus rund 100 Ländern verzeichnete die diesjährige Messe ein leichtes Plus von 1% gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt 900 Aussteller mit über 1.300 Marken brachten gleichsam eine Steigerung von 3,4%. Und dies in einem schwierigen und volatilen wirtschaftlichen Umfeld.
Entsprechend äußerten sich die Aussteller auch überwiegend positiv.
Nicht ganz so positiv indessen verläuft die Entwicklung für die Hersteller und den Einzelhandel. Zwar hat sich der während der Corona-Jahre stark florierende Online-Handel zugunsten des Einzelhandels wieder etwas zurückgebildet und die Umsätze blieben in der Branche auch 2024 weitgehend konstant, jedoch ist dies überwiegend größeren Preissteigerungen sowie dem ungebrochenen Trend zu höherwertigen Produkten geschuldet, bei gleichzeitig merklich rückläufigen Stückzahlen.
D.h. der Kunde greift – wenn der denn kauft – immer häufiger zu höherpreisigen Produkten. Das gilt für den Schmuckbereich ebenso wie für Uhren. Im unteren und mittleren Preisbereich klagen die Hersteller über deutlichen Absatzschwund. Das hat erwartungsgemäß auch spürbare Auswirkungen auf die Zulieferbetriebe, die mit zurückgehenden Auftragseingängen zurecht kommen müssen.
Die Absatzentwicklung verläuft in den einzelnen Märkten z.T. sehr unterschiedlich. Gibt es in den USA bisweilen Zuwächse, so sind in China Einbrüche von rund 40% zu verzeichnen. Die globalen Verwerfungen auf den Kapital- und Finanzmärkten machen somit auch vor der Luxusgüterindustrie, die bis vor Kurzem noch als wenig anfällig galt, nicht halt.
Neben den komplexen äußeren Einflüssen sind zahlreiche Probleme aber auch hausgemacht. Immer aufwendigere und teurere Produkte honoriert der Kunde nicht mehr kritiklos. Kaufzurückhaltung ist eine der Antworten, die der Kunde gibt. Und leider kennt die Preisentwicklung auch weiterhin nur eine Richtung, was zu keiner Entspannung der Situation führen dürfte.
Insofern waren wir sehr gespannt, welche Neuerungen und Trends auf der nunmehr 51. INHORGENTA auszumachen waren. Wir haben uns einzig auf den Bereich der Uhren fokussiert, mit einer repräsentativen Auswahl deutscher und Schweizer Hersteller.
Der Verlust der Baselworld wird nun – Jahre später – doch deutlich spürbar. Gerade kleineren Marken und Anbietern fehlt zunehmend eine geeignete Plattform, ihre Neuerscheinungen einem interessierten Publikum vorstellen zu können. Die zunächst gewähnte Alternative, künftig alles im virtuellen Raum abhalten und erledigen zu können, hat sich als krasse Fehleinschätzung erwiesen. Das reale Look and Feel Erlebnis ist bei Uhren und auch Schmuck unerlässlich. An dieser Stelle besitzt die INHORGENTA noch reichlich Potenzial die Lücke der Baselworld weiter aufzufüllen und künftig zusätzliche Aussteller, insbesondere aus der Schweiz, für einen Auftritt in München zu gewinnen.
Nach einem ersten Rundgang durch die Halle A1, welche den überwiegenden Teil der Uhrenaussteller beheimatet, wenden wir uns einzelnen ausgesuchten Anbietern zu. Darunter finden sich altbekannte Namen, aber auch Aussteller, welche erstmals in München mit dabei sind. Bemerkenswert ist die stetig zunehmende Zahl von Ausstellern aus der Schweiz sowie eine erstmalige Begegnung mit der Fondation Haute Horlogerie (FHH) auf einem eigenen Stand in der Halle A1.
Der Rundgang führt uns zunächst zum Stand der FHH (Fondation Haute Hologerie). Dort warten eine ganz Reihe von Exponaten und kurzen Video-Spots, um die z.T. unglaublichen Leistungen der Uhrmacherkunst im Allgemeinen und der Schweizerischen im Besonderen vor Augen zu führen.



Die INHORGENTA und die Fondation Haute Horlogerie (FHH) setzen mit ihrer Zusammenarbeit ein starkes Zeichen für die Förderung der Uhrmacherkunst.
Immer wieder gerne besuchen wir den Stand der Schweizer Traditionsmarke EBEL, welche mit ihrem behutsam gepflegten ikonischen Design die Herzen von Uhrenliebhabern mit Sinn für Eleganz, Ästhetik und perfekte Haptik höher schlagen lassen.


In diesem Jahr wurden einige weiterentwickelte Modelle der Modellreihe „1911“ der Serie „Sport Classic“ und natürlich der legendären „Wave“, mit dem charakteristischen Wellenarmband präsentiert.


Als Newcomer auf der Inhorgenta präsentiert sich erstmals die Marke Eberhardt & Co. Traditionalisten ist die Marke bekannt durch das überaus markante Modell Chrono 4, welches mit 4 in einer Linie nebeneinanderliegenden Totalisatoren an das Cockpit klassischer Sportwagen vergangener Tage erinnert.
Auch die mit der Bezeichnung „Scafograf“ versehenen robusten Taucheruhren machten die Marke zu einer interessanten Alternative im breiten Feld von Uhren für den Wassersportler.


Präsentiert wurde auch das Modell „“Roue à Colonnes Retour en Vol“ aus der Serie „Extra-Fort“, welche bereits in den 1940er Jahren auf den Markt kam. Ein echter Klassiker also, der neben der Säulenradschaltung für die Stoppfunktion zusätzlich über eine Flybackfunktion verfügt, die es ermöglicht, den Sekundenzeiger durch abermaligen Druck auf die Stopptaste mit fliegendem Neustart auf Null springen und ohne Verzug wieder starten zu zulassen.


Weiter führt uns der Weg zu Perrelet, ebenfalls in der Halle A1.
Perrelet gehört zum spanischen Uhrenkonzern Festina und belegt das obere Ende der Markenhierarchie innerhalb der Gruppe.
Eine faszinierende Uhr mit nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der stilistischen Gestaltung und Weiterentwicklung ist das Modell „Turbine“ des Herstellers Perrelet. Die verwendeten Uhrwerke stammen vom – ebenfalls zur Festina Gruppe gehörenden – Spezialisten Soprod.
Perrelet setzt auf das Uhrwerk statt eines Zifferblattes ein Turbinenrad, bestehend aus üblicherweise 12 Rotorblättern.
Die Rotorblätter sind so konzipiert, dass sie bereits bei geringsten Handbewegungen rotieren, wobei fünf Gegengewichte aus Wolfram an der Unterseite der Rotorblätter angebracht sind, um die Rotation zu erleichtern. Da die Turbine ein rein ästhetisches Element darstellt und nicht direkt mit dem Uhrwerk verbunden ist, variiert die Drehgeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Intensität und Häufigkeit der Handbewegungen des Trägers.



Zum Abschluß unseres ersten Messe-Tages schlendern wir noch ein wenig durch die Hallen, sehen hier die großen Stände von Indien, dem diesjährigen Partnerland der INHORGENTA.
Wir bewundern den wunderschön dekorierten Tisch an welchen die Exponate der Nominierten für den Inhorgenta-Award ausgestellt sind.
Fortsetzung : Besuch der INHORGENTA 2025 – Tag 2
LINKS
- Beiträge zum Thema Veranstaltungen im Blog des DEUTSCHEN UHRENPORTALS
- Webseite der INHORGENTA
- Blogbeitrag: Besuch der INHORGENTA 2025- Tag 2
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