Zu Besuch bei Fritschwerk in München
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Zu Besuch bei Fritschwerk in München

Fritschwerk ist eine Werkstatt im Herzen von München, die sich auf die Reparatur und Restaurierung antiker Uhren spezialisiert hat. Im April 2025 feiert diese ihr 25-jähriges Bestehen.
Erstmalig begegnete uns Andreas Fritsch, der kreative Kopf und Gründer von Fritschwerk vor gut 12 Jahren auf der MunichTime im Bayerischen Hof in München. Hier stellte die Firma erstmals ihre „Raumuhr“ genannte Tischuhr „Le Cercle“ vor.

MunichTime 2012

Bei der Raumuhr „Le Cercle“ handelt es sich um einen sogenannten „cercle tournant“ eine Uhr, deren Zeiger feststehen, während die Ziffern an den Zeigern vorbeilaufen.

Diese Uhr in moderner, zeitloser Form verfügt zudem über ein Halbstunden-Schlagwerk und einen Klangstab. Andreas Fritsch hat das Uhrwerk, Fritschwerk 2012, komplett selbst konstruiert, lediglich einige Komponenten, wie Federhaus, Räder und Triebe werden von Firma Kieninger bezogen.

 

Im Februar 2025, kurz vor dem 25-jährigen Jubiläum, ergab sich die Gelegenheit, Andreas Fritsch zu treffen. Wir arrangierten dazu einen Besuch bei Fritschwerk in der Lilienstraße in München und dabei erfuhren wir bei einem gemeinsamen Lunch einiges über seinen Werdegang:
Nach der Beendigung der Ausbildung zum Uhrmacher folgte die Ausbildung zum Augenoptiker und anschließend die Meisterprüfung des Uhrmacherhandwerks. In den 80er Jahren war es noch durchaus üblich, dass im Einzelhandel Uhren und Augenoptik gemeinsam unter einem Dach verkauft und betreut wurden.

1992 ging Andreas Fritsch in die Schweiz an das renommierte Internationale Uhrenmuseum in La-Chaux-de-Fonds. Hier absolvierte er ein 2-jähriges Studium zum Techniker und Restaurator für antike Uhren und schloss dieses mit dem Schweizer Diplom des Internationalen Uhrenmuseums in La-Chaux-De-Fonds ab. Später war er im Fachhandel und in der Uhrenindustrie, u. a. bei Gerd-Rüdiger Lang und der von ihm gegründeten Firma Chronoswiss in München tätig.
Seit dem Jahr 2000 ist Andreas Fritsch mit eigener Werkstatt selbstständig. Zudem ist er seit 2015 in der Fernsehsendung “Kunst und Krempel” des Bayerischen Fernsehens zu sehen.

 

Sehr spannend für uns ist, dass Andreas Fritsch zum 25. Jubiläum von Fritschwerk eine Armbanduhr entwickelt und gebaut hat. Und es wäre nicht Andreas Fritsch, wenn diese Uhr nicht einige „Besonderheiten“ aufweisen würde. 😉

Das Modell „ninety°“ ist die weltweit erste Armbanduhr mit einem um 90° drehbaren Gehäuse. Der Grundgedanke ist, dass durch das Verdrehen des Gehäuses, je nach Tragen der Uhr oben oder unten am Handgelenk, jeweils ein Maximum an Ablesbarkeit erreicht wird. Dementsprechend ist der Chronograph auch ideal um ihn an der Handgelenksunterseite zu tragen, so wie es früher beim Motorsport üblich war, damit der Fahrer jederzeit die Uhrzeit im Blick hatte.
( In der heutigen Zeit sehr praktisch, um unauffällig die Uhrzeit abzulesen bei langwierigen Meetings 😉 )

Die Idee und Realisierung zur „ninety°“ entstand zu 100% in München. Der Umbau des Uhrwerkes und die Teilefertigung, wie Zifferblatt und Zeiger erfolgen in München bei Fritschwerk in der eigenen Uhrenwerkstatt.

Das Gehäuse wird gleichsam in einer mechanischen Werkstatt in München gefertigt und in der Uhrenwerkstatt von Andreas Fritsch angepasst, finisiert, mit Schliffen versehen und endmontiert. Dazu hat Andreas Fritsch eine eigene Maschine entworfen und gebaut, mit der diese Arbeiten hochprofessionell und absolut wiederholgenau erledigt werden.

Die „ ninety°“ ist ein Chronograph im Bullhead-Design mit drehbarem Gehäuse. Das um 5° geneigte „Bullhead“ Uhrengehäuse ist bis 90° – in 30 Grad Schritten – drehbar. Die Neigung des Gehäuses um 5° zum Uhrenträger hin verbessert die Ablesbarkeit und ermöglicht ein leichteres Drehen des Gehäuses. Dazu befindet sich auf der 7 Uhr-Position am Gehäuse eine zusätzliche Drehhilfe.

Die Drücker – auf der 12 Uhr Position – weisen einen bzw. zwei Ringe auf. Jeder Ring symbolisiert die Anzahl der Funktionen des jeweiligen Drückers.
Das eloxierte und bedruckte Zifferblatt aus Aluminium weist die klassische Anordnung der Chronographen-Indexe bei 9 (Minutenzähler) und 3 Uhr (Stundenzähler) auf. Die Indexe sind vertieft, die kleine Sekunde befindet sich auf der 6-Uhr Position.

Die Zeiger sind in Weiß gehalten. Interessant ist, dass die Stunden/Minutenzeiger umgekehrt angeordnet sind, das heißt, dass der Minutenzeiger unter dem Stundenzeiger läuft. So wird der der Parallaxenfehler verringert und der Stundenzeiger wird auch nie verdeckt.

Im Inneren tickt das Automatik Chronograph – Kaliber ETA/Valjoux 7750UZ (mit umgebauten Zeigerwerk) Größe 13 ¼‴ und einer Gangreserve von 46 h.

Wir finden das Modell „ninety°“ sehr innovativ und dabei ist alles „Made in Munich“.

Zusätzlich arrangierte Andreas Fritsch anlässlich unseres Besuch noch ein Treffen mit dem ebenfalls in München tätigen Uhrmachermeister Thomas Schnelle. Auch dieses Gespräch war überaus aufschlussreich, dazu mehr in einem gesonderten Beitrag.

Die Uhrenwerkstatt Fritschwerk ist in der Lilienstraße 4 in 81669 München zu finden.
Andreas Fritsch bietet hier – neben Uhrenrestaurierungen und Uhrenreparaturen – auch Uhrenseminare an. Für die Swatch-Group Marken Longines und Omega besitzt Fritschwerk auch die Zulassung und Zertifizierung auf alle Arten von Reparaturen; damit einher geht auch die uneingeschränkte Verfügbarkeit der erforderlichen Ersatzteile.

 

 

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