
Eine Minutenrepetition zeigt die Uhrzeit mittels akustischer Tonsignale an. Vom Zeigerwerk übernimmt der Mechanismus die Informationen über die aktuelle Uhrzeit. Über einen Schieber an der Gehäuseflanke wird der Repetiermechanismus ausgelöst und gleichzeitig mit Energie versorgt:
Die Bewegung spannt eine separate Feder, damit der Kraftbedarf der Schlagwerkhämmer nicht das Uhrwerk belastet. Zwei Tonfedern, die eine hell gestimmt, die andere mit einem tieferen Klang, zählen die seit Mittag bzw. Mitternacht verstrichenen Stunden, Viertelstunden und Minuten herunter. Die Stunden werden mit tiefem Klang angezählt. Es folgen die Viertelstunden mit einem Doppelschlag (hoch-tief) und schließlich die Minuten mit hohen Einzeltönen. Eine besondere Schwierigkeit liegt in der Einhaltung eines regelmäßigen Schlagrhythmus’, der nur durch den penibel einregulierten Kräftehaushalt sämtlicher in Bewegung befindlicher Komponenten erzielt wird.
Hommage Minutenrepetition in Rosegold
Das massiv goldene Zifferblatt der Hommage Minutenrepetition verrät nichts über ihr hoch kompliziertes Innenleben. Zurückhaltend und elegant zeigt es Stunden und Minuten sowie in einem ungewöhnlich großen exzentrischen Skalenkreis bei der „6“ eine Kleine Sekunde. Die zweiteiligen Zeiger sind von Hand gefertigte und in liebevoller Detailarbeit vollendete Unikate aus massivem Gold oder poliertem Stahl.
Durch den Glasboden hat man einen unverstellten Blick auf das fein finissierte Uhrwerk mit seiner markanten „Dreiviertelplatine“, wie sie im 19. Jahrhundert für Glashütter Taschenuhren typisch war. Ihre große Fläche ist nach alter Väter Sitte matt vergoldet, wobei die ebenmäßige, feinkörnige Struktur sehr viel schwieriger zu erzielen ist als weitläufig verwendete Zierschliffe. Sämtliche Lagerrubine sind in versenkten und verschraubten Goldchâtons gefasst. Die beiden Aufzugsräder sind mit dem klassischen Glashütter Sonnenschliff versehen und verfügen über ein spezielles Gesperr mit anmutig geschwungenen Stahlfedern. Das Steigrad des Schlagwerks ist in einem in die Platine versenkten Stahlkäfig gelagert, der wie alle blanken Uhrwerkteile mit auf Zinn spiegelpolierten Flächen und messerscharfen Anglierungen glänzt.
Der Unruhkloben und die Federhausabdeckung des Schlagwerks tragen eine von Hand aufgebrachte Reliefgravur in Form eines Notenschlüssels und Noten. Die mit 14 Goldgewichtsschrauben und vier Regulierschrauben bestückte Unruh schwingt mit einer Frequenz von 21.600 A/h (Halbschwingungen pro Stunde) und ist mit einer frei schwingenden Breguet-Spirale mit spezieller Endkurve bestückt. Die Gewindebohrungen im Unruhreif sind bewusst etwas zu eng ausgeführt und längs geschlitzt, so dass sie die Regulierschrauben federnd umfassen und gegen Verdrehen sichern.
Einen Blickfang besonderer Art stellen die beiden spiegelpolierten Schlagwerkhämmer dar, die im Rhythmus die Tonfedern anschlagen. Zur Verbesserung von Klangfülle und -reinheit sind die Tonfedern nicht – wie sonst üblich – am Uhrwerk, sondern am Uhrengehäuse befestigt. Dank sorgfältigster Stimmung erklingen die beiden aus einer speziellen Legierung gefertigten Tonfedern besonders harmonisch.
Hommage Kaliber 800
Insgesamt besteht das Uhrwerk der Tutima Hommage Minutenrepetition aus über 550 Teilen, die dem Auge des Betrachters jedoch größtenteils verborgen bleiben. Bei den Varianten mit schmalem Zifferblattring kommen die architektonische Gestaltung und die ästhetische Finissage der Repetitions-Kadratur hingegen gut zur Geltung.
Sämtliche Hebel, Federn, Rechen und Staffeln sind aufwendig von Hand angliert und ihre Oberflächen nach den besten Vorbildern der Uhrmacherkunst des ausgehenden 19. Jahrhunderts auf Zinnplatten von Hand auf Hochglanz poliert. Die vergoldeten Räder besitzen in ihrem Zentrum eine mit dem Diamantstichel ausgedrehte Fläche, den so genannten „Spiegel“. Jede Befestigung von Stahlfedern oder Kloben verfügt über zwei gehärtete und polierte Stellstifte, und natürlich sind die Kanten der entsprechenden Fixierbohrungen – wie bei sämtlichen Bohrungen in der Platine – sorgfältig gebrochen und poliert. Die Köpfe aller Schrauben sind ebenfalls poliert (und nicht etwa gebläut) und tragen sowohl im Schlitz als auch am Umfang eine scharf gezogene Anglierung. Selbst der filigrane gehärtete Stahlanker ist an allen Kanten minutiös von Hand nachgearbeitet, und die Ankerpaletten aus synthetischem Rubin verfügen über sanft bombierte und polierte Oberflächen. Eine derartige Detailarbeit hat man seit der Mitte des 19. Jahrhunderts nicht mehr zu Gesicht bekommen.
Technische Daten:
- Uhrwerk:
mechanisch mit Handaufzug - Durchmesser:
32 mm - Höhe:
7,2 mm - Lagersteine:
42, davon 3 in geschraubten Goldchâtons - Hemmung:
Schraubenunruh mit 14 Gewichtsschrauben in Gold und vier Regulierschrauben in geschlitzten Gewindelöchern; frei schwingende Breguet-Spirale, Anker mit bombierten Paletten - Unruhfrequenz:
21.600 A/h (3 Hertz) - Gangreserve:
72 Std. - Besonderheiten:
Gestellteile matt und vergoldet; Glashütter Dreiviertelplatine; handgravierter Unruhkloben und Schlagwerkfederhausabdeckung mit Reliefgravur; Aufzugsräder mit rückführendem Gesperr und Glashütter Sonnenschliff; sämtliche 550 Uhrwerkteile von Hand finissiert; alle Kadraturteile der Minutenrepetition tragen an ihren Fasen und an den Oberflächen eine Glashütter Schwarzpolitur mittels Zinnplatte - Funktionen:
Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Stunden-,Viertelstunden und Minutenrepetition auf zwei im Uhrgehäuse verankerten Tonfedern - Gehäuse:
18 Karat Roségold oder Platin, ø 43 mm, Höhe 13,4 mm; entspiegelte Saphirgläser - Zifferblatt:
massiv 18 Karat Gold, fein versilbert. Bei der Platinausführung mit Ruthenium veredelt, Zeiger aus Roségold bzw. Stahl - Band:
Alligatorleder, Dornschließe in 18 Karat Roségold oder Platin - Limitierung:
in Roségold, limitiert auf 20 Exemplare; in Platin, limitiert auf 5 Exemplare
Links:
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- Bilder zu TUTIMA in der Galerie "Uhrmacherkunst"
- Beiträge über TUTIMA im Blog - DEUTSCHE UHRMACHER
Text und Bilder mit freundlicher Genehmigung der TUTIMA GmbH